In Fachzeitschriften und Büchern wird sehr viel über die Salzlecke geschrieben, im Bezug auf Schadensverminderung, Auslegung mineralstoffhaltiger Salzlecksteine, Beifügung von Medikamenten, parasitären Erkrankungen entgegenzuwirken usw. Über die Richtigkeit dieser Aussage soll dieser Text Auskunft geben.
Am Einfachsten ist eine Salzlecke dadurch einzurichten, dass man einen reinen Salzstein (Natursalzleckstein) auf einen alten Stock (Baumstumpf, Stubben) legt. Das Salz dringt in das Holz und auch in die Erde ein. Meist leckt das Wild weniger an den Stein als vielmehr das Holz der Wurzelanläufe, die es freischlägt und sogar benagt. Gefährlich können Klemmsulzen für das Wild werden. Ein Stamm wird in Reichhöhe des Wildes abgesägt und von oben her aufgespalten. In den Spalt kommt ein Salzbrocken. Es ist beobachtet worden, dass das Wild mit einem Lauf in den Spalt geriet und ihn sich brach. Wir ziehen die Stangen- oder Pfahlsalzlecke vor. Benötigt wird hier für ein in den Boden eingelassener Fichtenstamm oder ein Fichenstammabschnitt von ca. 2 m Länge (je nach der vorkommenden Schalenwildart) mit rd. 20 cm Durchmesser. Hierbei ist zu beachten, dass die Faserung nach oben zeigt, da Splitter im Lecker Entzündungen hervorrufen könnten. Obendrauf wird der für das Wild nicht direkt erreichbare Salzleckstein gelegt. Ein zusätzliches Anbringen von Leisten oder einem dicken Eisennagel in der Mitte, geben dem Salzleckstein halt. Der Regen löst das Salz auf, die Salzlösung läuft am Pfahl herunter und wird vom Wild aufgenommen. Mit der Errichtung von Salzlecken tragen wir zum Wohlbefinden und für die Darbietung von Salz während der Verfärbezeit und der Laktation im Frühjahr Sorge und binde das Wild an gewisse Einstände. Sie sollten an keiner Fütterung, keinem Wildacker und keiner Wildwiese fehlen und je 25 ha Waldfläche in mindestens einem Stück dem Wild zur Verfügung stehen.
Der Salzlecke werden oft Wirkungen zugesprochen, die nicht beweisbar sind oder als nicht zutreffend erkannt wurden. Zur Ursache der Wildschäden wird immer wieder vermutet oder behauptet, durch die Anlage von Salzlecken könne man den Verbiss- und insbesondere die Schälschäden vermindern oder ausschalten. Hohe Salzgaben sind aber nicht unbedenklich. Mit der Salzaufnahme steigt auch der Wasserbedarf. Kann er nicht über die Äsung gedeckt werden, ist eine Zunahme der Verbiss- und Schälschäden als Folge der Salzaufnahme nicht ausgeschlossen.
Die Vorstellung, über Lecksteine dem Wild Medikamente, Mengenelemente oder Vitamine zu verabreichen, ist nicht zu verwirklichen. Die notwendige Dosierung ist beispielsweise bei Medikamenten über Lecksteine nicht zu erreichen.
Seit einiger Zeit werden Zuckerlecksteine angeboten. Sie sollen Schälschäden vermindern. Durchgeführte Versuche brachten keine Stütze für diese Aussage.
Hier die nicht zu empfehlende Klemmsulze.